Wen beraten wir

Haben Sie als betroffene Person, Zeug*in, Vertrauensperson oder Arbeitgeber*in Beratungsbedarf wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz? Dann sind Sie bei Themis richtig. Unser Team bietet juristische Beratung auf Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) und psychologische Beratung. Das AGG verbietet Benachteiligungen, sexuelle Belästigung oder Gewalt am Arbeitsplatz. Arbeitgebende sind verpflichtet, ihre Mitarbeitenden vor sexueller Belästigung zu schützen.

Und so gehen wir vor: In einem ersten Gespräch besprechen wir, warum Sie zu uns kommen. Danach vereinbaren wir vertiefende juristische und/oder psychologische Beratungsgespräche. Alle Gespräche sind natürlich streng vertraulich. Wir führen sie auf Wunsch auch anonym.

SO ERREICHEN SIE UNS

Telefonische Sprechstunde: 030 23 63 20 20
Mo, Mi, Do: 10–12 Uhr
Mi, Do: 15–17 Uhr

Termine nach Vereinbarung: 030 23 63 20 210
Mo–Do: 10–14 Uhr

Schicken Sie uns eine E-Mail an: beratung@themis-vertrauensstelle.de

Was wir anbieten

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Juristische Beratung

Wir beraten juristisch auf Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, kurz AGG. Bei unserem Beratungsgespräch hören wir Ihnen genau zu und besprechen Ihre Situation. Wir zeigen Ihnen auf, welche rechtlichen Schritte Sie gehen könnten. Unser Ziel ist es, dass Sie eine informierte Entscheidung über das weitere und für Sie beste Vorgehen treffen können – mit uns an Ihrer Seite. So können Sie uns zum Beispiel damit beauftragen, für Sie eine Beschwerde nach dem AGG bei Ihrem Arbeitgebenden einzureichen. Wenn Sie ein strafrechtliches Verfahren einleiten, sozialrechtliche Ansprüche geltend machen oder zivilrechtliche Forderungen erheben möchten, nennen wir Ihnen gerne die zuständigen Anlaufstellen.
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Psychologische Beratung

Im Mittelpunkt unseres psychologischen Beratungsgespräches steht das, was Ihnen wichtig ist. Unsere Psychologinnen hören Ihnen zu und richten sich zuallererst nach Ihrem subjektiven Wohlbefinden. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass Sie mit der Situation bestmöglich umgehen und die für Sie richtige Entscheidung treffen können. Unser Ziel, dass wir eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen und Sie stabilisieren und stärken. Wir vermitteln Ihnen Techniken der Stabilisierung, der Abgrenzung oder der Entspannung. Auch klären wir Sie über mögliche Auswirkungen sexueller Belästigung auf. Bei Bedarf verweisen wir an weitere psychosoziale und psychotherapeutische Anlaufstellen. Für bis zu zehn psychologische Beratungsstunden können Sie zu uns kommen.
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Wie eine Beratung abläuft

Unser Beratungsangebot richtet sich an Arbeitnehmende, Arbeitgebende, Selbstständige und Studierende der Kultur- und Medienbranche – auf und hinter der Bühne. Und so gehen wir vor:

Grenzen der Beratung

Unser Mandat beschränkt sich auf sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Unsere Juristinnen können Sie aus rechtlichen Gründen als Anwältinnen nicht vertreten. Wir beraten Sie auf Basis des AGG. Es definiert verschiedene Merkmale für Diskriminierung. Zu diesen gehören:

  • rassistische Diskriminierung bzw. ethnische Herkunft
  • die Religion oder Weltanschauung
  • eine Behinderung
  • das Alter
  • die sexuelle Identität
  • Diskriminierung aufgrund des Geschlechts

Unsere Beraterinnen haben eine intersektionale Perspektive auf Ihre Situation. Das heißt, sie nehmen mögliche Verschränkungen von Diskriminierungsgründen in den Blick. Voraussetzung unserer Beratung ist, dass zumindest auch sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz vorliegen muss – das sieht unsere Satzung so vor.

Sexuelle Belästigung und Gewalt sind in vielen Fällen auch strafrechtlich relevant. Für die Strafverfolgung sind die Strafverfolgungsbehörden – Polizei und Staatsanwaltschaft – zuständig. Hinsichtlich eines Strafverfahrens geben wir eine erste rechtliche Orientierung. Das gilt auch für Forderungen nach Entschädigung (zivilrechtlich oder durch das soziale Entschädigungsrecht beziehungsweise die Unfallversicherung).

Unsere psychologischen Beratungsgespräche ersetzen keine psychotherapeutische Behandlung. Wenn Sie traumatisierende Erlebnisse, Lebensumstände oder psychische Erkrankungen aufarbeiten möchten, vermitteln wir Sie gern an geeignete Stellen.

Das AGG – gegen Diskriminierung

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz – kurz AGG – gilt in Deutschland seit 2006. Es regelt den Schutz vor Diskriminierung, etwa aus rassistischen Gründen oder wegen des Geschlechts, der Religion, einer Behinderung oder des Alters. Das AGG enthält Rechte und Pflichten für Arbeitsgebende und für Arbeitnehmer*innen. So muss zum Beispiel der Bewerbungsprozess diskriminierungsfrei sein oder in bestehenden Arbeitsverhältnissen Benachteiligungen vermieden werden.

Was ist sexuelle
Belästigung?

Sexuelle Belästigung – das ist nach dem AGG ein unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten, das die Würde der betroffenen Person verletzt. Sie kann in verbaler, nonverbaler, digitaler oder physischer Form auftreten. Jede Form ist am Arbeitsplatz gesetzlich verboten. Nicht selten ist sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz an eine Machtungleichheit gekoppelt oder tritt mit anderen Diskriminierungsformen auf. So sind Frauen, BIPoC, LGBTQIA+ und Menschen mit Behinderung besonders häufig betroffen.

Das sind Beispiele sexueller Belästigung:

  • verbal: sexuell anzüglicher Witz, aufdringlicher beleidigender Kommentar
  • nonverbal: aufdringliches Starren, Hinterherpfeifen, Exhibitionismus
  • digital: Kontaktaufnahme über Messengerdienste, unerwünschte E-Mails, Bilder, Tonaufnahmen oder Social-Media-Nachrichten mit sexualisiertem Inhalt
  • körperlich: unerwünschte Berührungen oder körperliche Gewalt

Warum Kultur- und
Medienbranche?

Die Kultur- und Medienbranche weist einige Besonderheiten auf, die sexuelle Belästigung begünstigen. Diese Bedingungen begünstigen sexuelle Belästigung:

  • asymmetrische Machtverhältnisse und Abhängigkeiten
  • persönliche Netzwerke
  • Zeit- und Kreativitätsdruck
  • projektbasierte Arbeit und Konkurrenz
  • körperliche Nähe

Weitere Anlaufstellen

Es gibt noch offene Fragen?

Schauen Sie gerne in unseren FAQ vorbei. Sollte dann noch etwas ungeklärt sein, melden Sie sich gern bei uns per Mail!