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Vorstandswechsel bei der Themis

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Eva Hubert legt ihr Amt als ehrenamtliche Vorständin von Themis nieder. Warum es nach sechs Jahren an der Zeit ist, wie sich die Beratungsstelle entwickelt hat und was bei ihr ansteht, darüber spricht sie im Interview mit SPOT.


Sie legen Ihr Amt als ehrenamtliche Vorständin von Themis nieder. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Eva Hubert: Nach sechs Jahren soll ruhig mal jemand anderes ran. Ich bin sehr stolz, dass in meiner Zeit bei Themis sehr viel an Strukturen aufgebaut wurden und jetzt Beratungs- und Präventionsangebote auf professionell hohem Niveau abrufbar sind, wovon die Mitarbeitenden in unserer Branche profitiert haben und es weiter tun.

Stichwort professionalisiert: Wie steht die Beratungsstelle zum jetzigen Zeitpunkt, sieben Jahre nach ihrer Gründung, da? 

Eva Hubert: Als ich eingestiegen bin, gab es zwei Mitarbeiterinnen in der Beratung und eine Assistentin. Alle nur in Teilzeit. Maren Lansink war die Juristin der ersten Stunde. Und auch die Psychologin Hannah Lesser ist immer noch dabei. Dadurch, dass sich die Beratungsintensität so vergrößert und Themis so viele neue Angebote geschaffen hat, sind wir inzwischen auf sieben Beraterinnen plus eine Assistentin angewachsen. Daran kann man sehen, dass der Bedarf doch deutlich größer war, als von den Initiatoren ursprünglich vermutet und Themis auf den Bedarf entsprechend eingegangen ist. Das finde ich schon eine gute Geschichte.

Waren Sie überrascht, dass der Bedarf so sehr gestiegen ist?


Eva Hubert: Das war uns von Vornherein klar. Allerdings war Themis zu Anfang wenig bekannt. Durch den steigenden Bekanntheitsgrad wuchs auch die Zahl der Anfragen und 2022 kam die Musikbranche dazu, was bei Themis für einen ordentlichen Push gesorgt hat. Wir sind sehr froh, dass wir eine Juristin komplett für den Musikbereich abstellen konnten. Die Mitarbeiterinnen beraten ja nicht nur, sondern haben auch ihr Netzwerk in Deutschland und international auf- und ausgebaut. Sie besuchen Veranstaltungen, nehmen an Panels teil etc. Über solche Aktivitäten kommt natürlich eine stärkere Bekanntheit zustande.

Ihr Amt war von Anfang an auf ehrenamtlicher Basis. Warum haben Sie sich nach Ihren vielen Jahren bei der Hamburger Filmförderung dafür entschieden?

Eva Hubert: Themis war so aufgestellt, dass der Vorstand als ehrenamtlicher Vorstand auch die Geschäfte mitführen sollte. Am Anfang waren wir zu zweit im Vorstand, die letzten zweieinhalb Jahre war ich allein. Ich hatte auch Personalverantwortung, sollte Gelder akquirieren, habe die Delegierten-Konferenz, die das oberste Organ von Themis ist, vorbereitet. Ich fand es persönlich wichtig, Themis zu unterstützen, weil es eine Stelle ist, die außerhalb eines Branchenunternehmens oder eines Senders angesiedelt ist und an die man sich auch anonymisiert wenden kann. Es gibt genug Leute, die sich nicht trauen, oder sich nie getraut hätten, sich an ihren Arbeitgeber oder ihre Arbeitgeberin direkt zu wenden. Bei Themis kann man erst mal alles aussprechen. Themis ist eine Art Schutzraum, in den man kommen kann und in dem man immer ernst genommen wird. Das war mir sehr wichtig.

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